Mende Nazer

Mende Nazer wurde im Stamm der Karko in den Nuba-Bergen (Sudan) geboren; ihr Geburtsjahr liegt vermutlich um 1981.

Mit etwa zwölf Jahren wurde sie während des Bürgerkriegs verschleppt und als Haussklavin in Khartum misshandelt, hielt jedoch an ihrem Glauben fest. 2000 gelang ihr in London mit Hilfe eines Landsmanns und des Journalisten Damien Lewis die Flucht. 2003 erhielt sie nach öffentlichem Protest Asyl in Großbritannien und wurde später britische Staatsbürgerin.

Heute lebt und arbeitet sie in New York; sie ist mit einem ehemaligen Flüchtling aus dem Karko-Stamm verheiratet, den sie auf einer US-Lesereise kennenlernte. 2006 kehrte sie mit Unterstützung privater Spender in die Nuba-Berge zurück und traf erstmals seit ihrer Entführung ihre Familie wieder—die Reise beschreibt sie im zweiten Buch „Befreit“ (Co-Autor: Damien Lewis); ihr erstes Buch „Sklavin“ wurde ein internationaler Bestseller und inspirierte Film und Theater.

„Glaube, Familie und Hoffnung haben mich getragen“, sagt sie rückblickend. Ihre Geschichte war zudem Inspiration zur Gründung der Mende Nazer Foundation, die Bildung und Trinkwasserprojekte in den Nuba-Bergen vorantreibt.